Der Fachberater empfiehlt im Februar
Der Winter, ist laut Kalender, da. lm Gegensatz zu anderen Jahren, liegt aber nicht alles unter einer Schnee- und Eisdecke verborgen. Vielmehr hat uns der jetzige Winter vor allem im Raum Wien, mit trockenem, mildem und in letzter Zeit mit recht frostigem Wetter versorgt. Kein Schnee, fast keine Niederschläge. Unsere lmmergrünen dürsten. Für uns ,,Gartler', nicht gerade erfreulich.
Wir können nur auf frostfreie Tage warten, um unsere Dürstenden ergiebig zu tränken, so dass wir später im Jahr nicht mit enormen Dürreschäden konfrontiert werden.
Anderseits ist uns das Freischaufeln von Wegen erspart geblieben, was weniger unangenehm aufstößt. Aber wer weiß, was uns wettermäßig noch bevorstehen mag?
Vögel, unsere braven Helfer sollten weiterhin durch den Winter gefüttert werden. Wenn sie auch kaum von unseren aufgehängten Futterangeboten Gebrauch machen. Offensichtlich finden sie genug Futter in der Umgebung und kommen nur zum Naschen an unsere Futterhäuschen. Zu beachten ist aber weiterhin, dass die Futterplätze so installiert sind, dass unsere Lieblinge von Angriffen durch Katzen geschützt sind.
Wenn jetzt auch nicht all zuviel im Garten zu tun ist, so werden wir uns auf die anstehenden Arbeiten in unseren Latifundien vorbereiten. Und damit beginnt auch schon wieder die Gartenarbeit. Noch nicht sehr viel, aber doch schon wichtig.
So sind vor allem die jüngeren Bäume vor Frostaufbrüchen zu schützen. Da unter Tags langsam höhere Temperaturen erzielt werden, kommt es in unseren Bäumen zum aufsteigenden Saftfluss. Dieser kann bei den tieferen Nachttemperaturen gefrieren. Die Folge Frostaufbrüche. Um unsere Bäume davor zu bewahren, sollten die Stämme z. B. durch Weißanstrich, vorher die alte Rinde abkratzen, oder Abdecken durch Bretter oder andere Maßnahmen, vor intensiver Sonnenbestrahlung
geschützt werden. lm Fachhandel werden verschiedenste Anstrichmittel angeboten.
Gegen Ende des Monats können an trockenen und frostarmen Tagen Apfel- und Birnbäume ausgelichtet werden. Ebenso Johannisbeer- und Stachelbeersträucher.
Auch auf die Kupferspritzung (0,5%) an frostfreien Tagen (+10" C) gegen die Kräuselkrankheit bei Pfirsich und Nektarine sollte nicht vergessen werden. Wird mit Schwefel (3%) gegen die Birnblattpockenmilbe gespritzt, sollte dies ebenfalls erst bei etwa +10' C geschehen. All diese Spritzungen, Voraussetzung ist der Sachkundenachweis, sollten in tropfnasser Benetzung erfolgen. Nur so wird eine optimale Wirkung zu erzielen sein.
Auch an unsere Koniferen, wie vorher bereits erwähnt, ist zu denken. Sie leiden ja nicht so sehr unter Frost, eher an der winterlichen Trockenheit. Solche Trockenschäden zeigen sich erst recht spät im Jahr und meist ist dann die Überraschung recht groß. Um solchen Folgen vorzubeugen, wird empfohlen,
die lmmergrünen an Tagen ohne Minustemperaturen kräftig zu wässern.
Das Werkzeug für unsere Gartenarbeiten wird überprüft, und wenn nötig repariert, oder durch Neues ersetzt. Wobei es nicht unbedingt nötig ist, sich alles Erdenkliche, was in Werbung oder Prospekten angeboten wird, zu erstehen. Wichtig ist, die wirklich benötigten Geräte zu haben, wobei auch hier eher der Qualität, als der Menge und Billigkeit der Vorzug gegeben werden sollte.
Voll Eifer und Freude können wir für das anlaufende Gartenjahr planen. ln Samenkatalogen, in Pflanzenprospekten schmökern. Vielleicht ist der Gedanke, den einen oder anderen Obstbaum zu pflanzen, überlegenswert. Denn in unseren Kleingärten werden gerade diese Obstbäume zusehends weniger. Doch gerade in unseren Gärten, sollte kein Obstbaum fehlen. Macht dieser doch gerade den Kleingarten aus. Dies ist zu überlegen, was, und vor allem womit, wir neu gestalten oder Bewährtes beibehalten wollen.
Was wir besser tun können, welche Fehler wir künftig vermeiden möchten. Vermeiden wollen, um unsere Gärten zu dem zu machen, was wir uns immer schon gewünscht haben. Ein Refugium zu schaffen, in dem wir uns wohlfühlen und entspannen können.
Dazu wünschen die Fachberater gutes Gelingen und viel Erfolg für lhre und unsere Vorhaben.